Die Art des Loslösungsprozesses entsprechend dem Bewußtsein
Wir sollten die Natur des Todes verstehen, wie er Tod zu uns kommt. Der Prozess ist immer der gleiche, aber die Reaktion unseres Bewusstseins während dieser Momente ist abhängig von dem Grad unserer Evolution und von dem Grad unserer spirituellen Entwicklung, die wir im Leben erreicht haben.
Für manche Menschen ist es sehr schmerzvoll, für andere Menschen ist es NUR schmerzvoll. Für andere wieder ist es traumatisch, wie eine chirurgische OP. Der Mensch wird erst in die Narkose genommen, er verliert sein Bewusstsein, und wenn der Mensch ganz und gar bewusstlos ist, tritt der Tod ein. Das wird von der Natur so eingerichtet, um den Prozess des Todes weniger schmerzvoll für jene zu machen, die aus den niederen Prinzipien gelebt haben und annehmen, einen großen Besitz über ihren Körper zu haben. Je mehr der Mensch glaubt, dass er seinen Körper besitzt, je größer wird seine Angst und sein Schreck sein. Um die Intensität seines Schocks zu reduzieren, macht die Natur diesen Menschen erst unbewusst, und dann wird die chirurgische OP zwischen ihm und seinen Körper erfolgreich gemacht.
In den vedischen Mantren wird es beschrieben, dass der Tod eines hoch entwickelten Wesens nur der Tod des Körpers sein wird und weiter nichts. In einem solchen Fall wird gesagt, dass der Tod dem Körper angehört aber nicht der Person. Nur in Fällen von Schmerz, Kummer und Verlust des Bewusstseins wird es auch als der Tod des Menschen beschrieben. Das ist ein Aspekt, den Tod zu verstehen. Das eine wird Tod genannt, das andere das Fallenlassen des Körpers.
Wenn es keinen Verlust des Bewusstseins gibt und keinerlei Leid, dann wird es das Fallenlassen des Körpers genannt und nicht TOD. Es wird gesagt, dass das richtige Verständnis von diesem Phänomen aus der Vorbereitung des Lebens resultiert.
Es bedeutet hauptsächlich, dass der Tod eigentlich gar kein Ereignis ist. Und nichts geschieht zu dem Zeitpunkt, den wir Tod nennen.
Die Reihenfolge der Ereignisse beim Tode.
Zusammenfassend geht der Tod wie folgt vor sich:
a. Im ersten Stadium wird die Lebenskraft der ätherischen Hülle aus dem grob-physischen Körper zurückgezogen; infolgedessen «fällt dieser der Verderbnis anheim» und wird «an die Elemente verstreut». Der objektive Mensch vergeht und kann mit dem physischen Auge nicht mehr wahrgenommen werden, obwohl er noch in seinem Ätherkörper lebt.
b. Im zweiten Stadium wird die Lebenskraft aus dem Ätherkörper abgezogen und dadurch wird dieser entkräftet.
c. Im dritten Stadium wird die Lebenskraft aus der astralen oder emotionellen Form abgezogen, so daß sie in ähnlicher Weise zerfällt; das Leben wird an anderer Stelle konzentriert. Es hat durch das Dasein auf der physischen Ebene zusätzliche Lebenskraft gewonnen und durch die emotionelle Erfahrung mehr Farbe erhalten.
d. Im letzten Stadium zieht sich das menschliche Atom aus der mentalen Hülle zurück. Nach dieser vierfachen Zurückziehung sind die Lebenskräfte ausschließlich in der Seele zentralisiert.
Die Ereignisse des Todes im Einzelnen
1. Die Seele läßt - von ihrer eigenen Ebene aus - ein «Wort der Zurückziehung» ertönen, und dadurch wird sogleich ein innerer Prozeß und eine Reaktion im Menschen auf der physischen Ebene veranlaßt.
a. Am Sitz der Krankheit stellen sich bestimmte physiologische Vorgänge ein und zwar in Bezug auf das Herz, dadurch werden auch die drei großen Systeme in Mitleidenschaft gezogen, die den physischen Menschen so stark bestimmen: der Blutstrom, das Nervensystem mit seinen verschiedenen Äußerungsformen und das endokrine Drüsensystem.
b. An den Nadis läuft eine Schwingung entlang. Die Nadis sind bekanntlich das ätherische Gegenstück zum gesamten Nervensystem und liegen jedem einzelnen Nerv im gesamten physischen Körper zugrunde. Sie sind ganz ausgesprochen [474] die Vermittler der Leitimpulse der Seele, da sie auf die Schwingungstätigkeit reagieren, die von dem ätherischen Gegenstück des Gehirns ausgeht. Sie leisten dem gebietenden WORT Folge, reagieren auf den «Zug» der Seele und bereiten sich dann für die Zurückziehung vor.
c. Der Blutstrom wird in einer ganz besonderen, okkulten Weise beeinflußt.
Es heißt: «Das Blut ist das Leben»; es wird infolge der beiden vorhergehenden Stadien innerlich verändert, hauptsächlich aber durch eine von der modernen Wissenschaft bis jetzt noch nicht entdeckten Wirksamkeit, die durch das Drüsensystem ausgelöst wird. Die Drüsen spritzen auf den Ruf des Todes hin in den Blutstrom eine Substanz ein, die wiederum das Herz angreift, in dem der Lebensfaden verankert ist. Diese Substanz im Blut wird als «todbringend» angesehen und ist eine der Hauptursachen für das Koma und für den Verlust des Bewußtseins.
d. Ein psychisches Zittern tritt ein; es bewirkt die Lockerung oder den Bruch des Zusammenhanges zwischen den Nadis und dem Nervensystem; der Ätherkörper wird dadurch von seiner dichten Hülle abgesondert, obwohl er noch immer jeden ihrer Teile durchdringt.
2. An diesem Punkt tritt häufig eine Pause von kürzerer oder längerer Dauer ein. Sie wird gewährt, damit der Lockerungsprozeß so glatt und schmerzlos wie möglich vor sich gehen kann. Diese Lockerung der Nadis beginnt in den Augen. Der Loslösungsprozeß zeigt sich in der Entspannung und Furchtlosigkeit, die man bei Sterbenden so oft feststellen kann;
3. Danach beginnt der organisch gefügte Ätherkörper sich zum endgültigen Abgang zu sammeln. Er zieht sich aus den Extremitäten zurück, hin zum erforderlichen «Ausgangstor» und verdichtet sich im Gebiet um dieses Tor, wo er auf den letzten «Zug» der leitenden Seele wartet.
4. Wiederum folgt eine Pause. An diesem Punkt kann das physische Element manchmal seinen Einfluß auf den Ätherkörper wieder zurückgewinnen, wenn dies der Seele wünschenswert erscheint, wenn also der Tod nicht auf dem Programm des inneren Planes steht oder wenn das physische Element eine solche Macht besitzt, daß es den Sterbeprozeß verlängern kann.
5. Der Ätherkörper tritt aus dem grob-physischen Körper heraus - schrittweise und an dem gewählten Austrittsort. Wenn dieser Austritt vollzogen ist, nimmt der Lebenskörper ungefähr den Umriß der Form an, die er vorher belebte; dies geschieht unter dem Einfluß der Gedankenform, die sich der Mensch all die Jahre hindurch von sich gemacht hat. Diese Gedankenform besteht in jedem Menschen, und sie muß zerstört werden, ehe das zweite Stadium der Ausmerzung endgültig abgeschlossen ist. Obwohl der Ätherkörper nun aus dem Gefängnis des physischen Körpers befreit ist, so ist er doch noch nicht von dessen Einfluß frei. Es besteht immer noch eine geringfügige Verbindung zwischen beiden und diese hält den geistigen Menschen immer noch in der Nähe des eben verlassenen Körpers fest. Deshalb behaupten Hellseher oft, daß sie sehen, wie der Ätherkörper um das Totenbett oder den Sarg herumschwebt. Noch immer durchdringen ihn jene integrierenden, zusammenhaltenden Energien, die wir den Astralkörper und die Mentalhülle nennen, und im Mittelpunkt ist ein Lichtkern, der auf die Anwesenheit der Seele hindeutet.
6. Der Ätherkörper zerteilt und zerstreut sich allmählich in dem Maß, wie die Energien, aus denen er besteht, reorganisiert und zurückgezogen werden; sie lassen dann nur noch die Pranasubstanz zurück, die eins wird mit der Ätherhülle des Planeten selbst. Dieser Zerstreuungsprozeß wird, wie ich schon früher gesagt habe, durch die Verbrennung sehr gefördert.
- Beim unentwickelten Menschen kann es sein, daß der Ätherkörper noch eine lange Zeit hindurch in der Nähe seiner äußeren, zerfallenden Schale verweilt, da der «Zug» der Seele nicht so stark ist wie der des materiellen Aspektes.
- Wenn der Mensch fortgeschritten ist und sich daher in seinem Denken von der physischen Ebene losgelöst hat, kann die Auflösung des Lebenskörpers sehr rasch vor sich gehen. Ist sie einmal vollzogen, dann ist der Rückerstattungsprozeß beendet; der Mensch ist - wenigstens zeitweilig - befreit von allen Reaktionen gegenüber der Anziehungskraft der physischen Materie. Er weilt in seinen feineren Körpern und ist bereit für den großen Akt, den ich die «Kunst der Ausmerzung» genannt habe.